1. Mai 2021 | News

Frankenbrennstoffe® zieht auf das Grundstück der ehemaligen Trocknung Ellingen


ELLINGEN - Die Trocknung in Ellingen ist nun endgültig Geschichte. 1965 gegründet wurde der Betrieb auf dem Firmengelände in der Weiboldshausener Straße bereits Ende 2019 eingestellt. Nun hat sich die Qualitätstrocknung Nordbayern, in der die Ellinger Genossenschaft zwischenzeitlich aufgegangen ist, auch von der Immobilie getrennt.

 
Bei dem neuen Besitzer handelt es sich um ein Ellinger Unternehmen, das für eine gewisse Kontinuität auf dem Areal steht. Denn die Firma Frankenbrennstoffe® handelt unter anderem auch mit Holz und anderen Brennstoffen. Gegründet wurde sie 2015 von Manuel Metzner und Sebastian Späth. Im Unterschied zur bisherigen Nutzung werden auf dem Gelände Brennstoffe jetzt nur noch gelagert und gehandelt. Eine eigene Trocknung der Brennstoffe findet nicht mehr statt.

„Wir sind froh, dass wir einen ortsansässigen Betrieb gefunden haben, der da Leben reinbringt“, stellte Simon Burkhard, der Geschäftsführer der Qualitätstrocknung Nordbayern, im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Bei dem Objekt handle es sich um eine Spezialimmobilie, für die man den richtigen Interessenten brauche. Mit Frankenbrennstoffe® habe man diesen gefunden. Der neue Eigentümer verkauft unter anderem BrennholzKaminbrikettsHolzpelletsHolzbriketts und andere natürliche Brennstoffe.

Ansonsten habe es vereinzelte Anfragen aus der Region für eine Nutzung der Halle gegeben, die Zahl der Interessenten sei aber insgesamt überschaubar gewesen. Den Mitarbeitern am Ellinger Standort der Trocknung habe man allesamt ein Beschäftigungsangebot an einem anderen Standort der Qualitätstrocknung machen können, so Burkhard. Das hätten aber nicht alle wahrgenommen.

Ein zu großer Investitionsstau
Die Entscheidung für die Schließung der Trocknung in Ellingen sei letztlich eine finanzielle gewesen. „Die Instandhaltungskosten sind in den vergangenen Jahren im er weiter gestiegen und es gab einen Investitionsstau“, so Burkhard. „Hätten wir die Trocknung weiter betreiben wollen, hätten wir vermutlich vier bis fünf Millionen Euro in die Hand nehmen müssen.“

Das war dem genossenschaftlichen Verbund zu viel Geld. Zumal andere Standorte wie etwa Gunzenhausen die Kapazitäten hatten, die Ellinger Produktion zu übernehmen. So endet also nun das Kapitel der Trocknung in Ellingen nach knapp 60 Jahren. Immerhin allerdings ohne, dass in Ellingen eine Industriebrache entstehen würden.

Die Qualitätstrocknung Nordbayern entstand 2016 aus dem Zusammenschluss der Trocknungsgenossenschaften von Gunzenhausen, Röckersbühl, Wechingen, Windsbach und Ellingen. Über 3800 Landwirte sind hier organisiert. Über 35.000 Tonnen hochwertige Futtermittel werden hier jährlich produziert. Vorwiegend werden Gras, Luzerne, Mais, Stroh und anderen landwirtschaftlichen Produkten zu Pellets gepresst. Die getrockneten Produkte werden als hofeigenes Kraftfutter von den Mitgliedern in der Fütterung im eigenen Betrieb eingesetzt.